Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Tinnitus: Wir haben Antworten
Grundsätzlich ist es möglich, eine Berufsunfähigkeitsversicherung trotz der Diagnose Tinnitus abzuschließen. Allerdings hängt die genaue Entscheidung des Versicherers von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Schweregrad (1-4) des Tinnitus sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand und weiteren individuellen Faktoren.
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Inhaltsverzeichnis
Autor: Philipp Gaspar – Experte für Berufsunfähigkeitsversicherungen
Stand: aktualisiert am 29. September 2023 Lesezeit: ca. 3 Min
Ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Tinnitus möglich?
Grundsätzlich lautet die Antwort unserer Erfahrung nach ja, aber es wichtig und sinnvoll, dass man vor dem Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung ein sog. anonyme Risikovoranfrage bei etlichen Versicherern stellt. Ziel ist es so zu erfahren ob der Tinnitus vom Versicherungsschutz ausgeschlossen wird oder mit versichert werden kann.
Hierzu benötigen die Versicherer alle relevanten Informationen zum Tinnitus. Dazu gehören beispielsweise wurde die Diagnose Tinnitus als gesichert gestellt und welcher Schweregrad liegt vor und welche Untersuchungen wurden gemacht? Gibt es weitere Symptome neben den Ohrengeräuschen und welches Ohr ist betroffen? Gibt es eine bekannte Ursache bzw. einen Auslöser (z.B. lautes Konzert, Knalltrauma, Stress) und eventuelle Beeinträchtigungen im Alltag oder Berufsleben? Denn nur so können die Versicherer das Risiko einer Berufsunfähigkeit aufgrund des Tinnitus einschätzen. Je nach individueller Situation kann es sein, dass der Tinnitus ohne Einschränkung mit versichert werden kann, eine Ausschlussklausel oder ein Risikozuschlag in den Vertrag mit aufgenommen wird.
Unsere Erfahrung aus 12 Jahren in der Beratung und Vermittlung von Berufsunfähigkeitsversicherungen zeigt, das es einige Faktoren gibt, die eine Ausschlussklausel bzw. Beitragszuschlag für den Tinnitus in der Berufsunfähigkeitsversicherung wahrscheinlich machen. Jedoch muss am auch differenzieren, ob der Tinnitus nach einem Knalltrauma oder einem lauten Konzert diagnostiziert wurde. Denn in der Regel verschwinden die Ohrengeräusche nach einer Weile wieder. Oder wurde der Tinnitus fälschlich diagnostiziert und es handelte sich dabei um einen Hörsturz.
Am Ende ist es jedoch wichtig zu betonen, dass ein Tinnitus nicht automatisch dazu führt, dass man keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kann. Unsere Erfahrung zeigt das es möglich ist Personen mit Tinnitus jedoch in Abhängigkeit der Schwere und weiteren individuellen Faktoren (Alter, Beruf, Gesundheitszustand etc.) ohne Leistungsausschluss versichert zu bekommen.
Warum kann der Tinnitus zu einem Ausschluss in der Berufsunfähigkeitsversicherung führen?
Der Tinnitus kann zu verschiedenen weiteren Symptomen und gesundheitlichen Problemen führen. Einige mögliche Folgen im Zusammenhang mit Tinnitus sind:
1. Stress und psychische Gesundheitsprobleme: Stress, Angstzustände, Depressionen und Schlafstörungen können Tinnitus verschlimmern oder auslösen. Diese psychischen Gesundheitsprobleme können auch als Folge des Leidens unter Tinnitus auftreten.
2. Kopfschmerzen und verspannte Hals- & Kiefermuskeln: Der Tinnitus kann weitere gesundheitliche Probleme wie Kopfschmerzen und verspannte Hals- & Kiefermuskeln fördern. Chronische Schmerzen und die Belastungen, können sich dann wiederum wie unter Punkt 1 aufgeführt negativ auf die psychische Gesundheit auswirken.
3. Konzentrationsstörungen: Der Tinnitus kann je nach Grad auch erheblichen Konzentrationsstörungen verursachen, was gerade im Berufsleben zu Einschränkungen und einem massivem Leistungsabfall führen kann.
All diese aufgeführten möglichen weiteren Symptomen und gesundheitlichen Problemen erhöhen statistisch für die Versicherer das Risiko einer Berufsunfähigkeit, weshalb es zu einem Leistungsausschluss für den Tinnitus und Folgen draus kommen kann.
So verfahren wir bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Tinnitus
In einem ersten Schritt führen wir als Teil unserer Beratung eine kostenfreie anonyme Risikovoranfrage bei mehreren Versicherern durch. Sie erhalten von uns einen speziellen Fragebogen und einen allgemeinen Fragebogen indem neben dem Tinnitus alle weiteren für die Versicherer relevanten Punkte zur Risiko- und Gesundheitsprüfung abgefragt werden.
Im Anschluss wird der von Ihnen ausgefüllte Fragebogen ohne Angabe Ihrer persönlichen Daten von uns als anonyme Risikovoranfrage zur individuellen Prüfung an bis zu 15 Versicherer gleichzeitig versendet.
Experten-Tipp:
Falls Sie sich bei einem oder mehrerer Punkt(en) zu den Gesundheitsfragen nicht ganz sicher sind, ist es ratsam eine Kopie der Patientenakte anzufordern. Wenden Sie sich am besten an die Ärzten (Hausarzt, Orthopäde, Hautarzt etc.) die Sie in den letzen 5 Jahren besucht haben.
Gerne stellen wir Ihnen hierzu auf Anfrage ein Musterformular kostenfrei zur Verfügung. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an info@pvg-finanzen.de mit dem Stichwort „Musterbrief Abfrage Patientenakte“.
In der Regel liegen innerhalb von 5 – 10 Werktagen die Rückmeldungen der angefragten Versicherern vor. Es kann auch vorkommen, das die im Fragebogen gemachten Angaben zu den Diagnosen bzw. Erkrankungen und Arztbesuchen für eine verbindliche Einschätzung der Risikoprüfer der Gesellschaften final nicht ausreichen. So kann es sein, das zu einer genaueren Einschätzung des Risikos ein Zusatzfragebogen oder auch ein Arzt-/ Befundbericht nachzureichen ist.
Auf Basis der Rückmeldungen und Entscheidungen die von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich ausfallen können, erhalten Sie Ihren persönlichen und auf Sie abgestimmten Vergleich.
Wenn Sie auf Grund Ihres Tinnitus bedenken haben eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu finden, oder Sie unverbindlich und kostenfrei geprüft haben möchten, bei welchem oder welchen Versicherern Ihr Tinnitus mit versichert werden kann, zögern Sie nicht und kontaktieren uns.
