Berufsunfähigkeitsversicherung für Medizinstudenten im Vergleich
Warum eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Medizinstudenten und Medizinstudentinnen grundsätzlich sinnvoll ist?
Und weshalb bereits während des Studiums der richtige Zeitpunkt ist, sich intensiv mit dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung zu beschäftigen und was man beim Vertragsabschluss als Medizinstudent oder Medizinstudentin beachten sollte – erfahren Sie hier!
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Das Wichtigste im Überblick
- Medizinstudenten und Medizinstudentinnen sollten möglichst früh, am besten bereits in der Vorklinik eine BU-Versicherung abschließen, um so von den günstigeren Beiträgen zu profitieren.
- Zu Beginn sollte mindestens eine monatliche BU-Rente von 1.000€ versichert werden.
- Beim Abschluss sollte unbedingt auf umfangreiche Nachversicherungsgarantien geachtet werden, damit die BU-Rente z.B. bei Erhalt der Approbation ohne Gesundheitsfragen erhöht werden kann.
- Auch sollte auf die Formulierung der Umorganisationsklausel geachtet werden, wenn eine spätere Niederlassung mit einer eigenen Praxis in Frage kommt.
- Wichtig ist auch die Formulierung der Infektionsklausel. Werden Leistungen bei einem Tätigkeitsverbot gemäß Infektionsschutzgesetz oder auch beim einem Verstoß gegen einen Hygieneplan eines staatlich anerkannten Hygienikers erbracht.
- Medizinstudenten und Medizinstudentin sollten die Anbieter vergleichen insbesondere mit dem Fokus welcher Versicherer auch für die Tätigkeit als Arzt oder Ärztin die besten Konditionen bietet.
Inhaltsverzeichnis
Autor: Philipp Gaspar – Experte für Berufsunfähigkeitsversicherungen
Stand: aktualisiert am 29. März 2023 Lesezeit: ca. 4 Min
Warum eine BU-Versicherung bereits für Medizinstudenten sinnvoll ist
Das liegt vor allem daran, das man als Medizinstudent oder Medizinstudentin gerade zu Beginn des Studiums deutlich jünger ist, als zum Zeitpunkt der Assistenzzeit bzw. Weiterbildungszeit in einem Klinikum. Das hat zur Folge, dass der monatliche Zahlbeitrag für eine BU-Versicherung auch geringer ausfällt. Gleiches gilt für Vorerkrankungen, die Anfang bzw. Mitte 20 eher seltener den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung erschweren oder im Wege stehen als Anfang bzw. Mitte 30.
Ein weiterer Vorteil liegt auch darin, das die Versicherer Medizinstudenten und Medizinstudentinnen beim Abschluss einer BU-Versicherung anders als bei Ärzten und Ärztinnen nicht nach der Fachrichtung fragen und ob eventuell auch eine operative Tätigkeit ausgeübt wird. Daher kann auch aus diesem Grund ein früher Abschluss sinnvoll sein. So lässt sich teilweise je nach Versicherer eine nicht ganz unwesentliche Beitragsersparnis über die gesamte Laufzeit erzielen.
Wie hoch sollte die Berufsunfähigkeitsrente als Medizinstudent sein
Die Frage nach der richtigen Höhe der BU-Rente ist mitunter eine der grundlegenden Fragen mit der sich Medizinstudenten und Medizinstudentinnen vor dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung beschäftigen, und das unabhängig davon in welchem Studienabschnitt (Vorklinik, Klinik oder PJ) sie sich gerade befinden.
Anders als bei angestellten oder niedergelassenen Ärzten bei denen als Faustformel in aller Regel gilt, das die monatliche BU-Rente bei Abschluss nicht höher als 60% des aktuellen Bruttoeinkommens oder Gewinn vor Steuern (Ausnahmen bestätigen die Regel) versichert werden kann, gibt es für Studenten pauschale Höchstgrenzen. Studenten können ohne ein regelmäßiges Einkommen bei den meisten Versicherern bis zu 1.500€ BU-Rente monatlich abschließen. Bei einigen Versicherern können je nach Studiengang z.B. Studenten der Humanmedizin auch monatlich bis zu 2.000€ BU-Rente versichern.
Aber wie hoch sollte die optimale BU-Rente als Medizinstudent sein? Grundsätzlich sollte die BU-Rente so hoch sein, das man bei einer Berufsunfähigkeit mindestens alle Fixkosten wie zum Beispiel die Miete, Strom, Internet und Telefon, Ausgaben für Lebensmittel, Kleidung und den Beitrag für die Krankenkasse bezahlen kann. Da die Fixkosten als Student in der Regel noch nicht so hoch sind, kann es in den meisten Fälle ausreichen zu Beginn eine BU-Rente von 1.000€ bzw. 1.500€ zu versichern.
Experten-Tipp
Studenten uns Studentinnen der Humanmedizin sollten beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung darauf achten, das die Nachversicherungsgarantie in den Versicherungsbedingungen umfangreich formuliert ist.
So kann die im Medizinstudium versicherte BU-Rente von z.B. 1.000€ oder 1.500€ später nach Erhalt der Approbation und der erstmaligen Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit als Arzt bzw. Ärztin in Weiterbildung ohne Gesundheitsfragen (besser ohne Risikoprüfung) z.B. auf 2.000€ oder 2.500€ erhöht werden.
Tipps für den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Medizinstudenten
Wichtig ist, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung für Medizinstudenten auf die berufsspezifischen Bedürfnisse abgestimmt ist. Das gilt für das Medizinstudium, aber auch für die anschließende Berufstätigkeit als Arzt oder Ärztin. Um das zu erreichen, sollten Sie diese Besonderheiten kennen:
In Ihrem BU-Vertrag sollte auf jeden Fall die abstrakte Verweisung ausgeschlossen sein. Eine abstrakte Verweisung würde bedeuten, dass Sie im Falle einer Berufsunfähigkeit als Arzt beispielsweise auf eine Tätigkeit als Gutachter verwiesen werden können.
Umso wichtiger ist, dass im BU-Vertrag umfassende Nachversicherungsgarantien bei beruflichen und privaten Veränderungen zugesichert werden. Dabei wird zwischen Nachversicherungsgarantien mit und ohne Ereignis unterschieden.
Nachversicherungsgarantien ohne Ereignis bieten den Vorteil, dass Sie Ihre BU-Rente meist in den ersten 5 Vertragsjahren erhöhen können, ohne dass ein konkret benanntes Ereignis vorliegen muss.
Bei Nachversicherungsgarantien mit Ereignis ist die Erhöhung der Berufsunfähigkeitsrente an bestimmte, im Vertrag gelistete Ereignisse gebunden. Dazu gehören beispielsweise eine Heirat, Gehaltserhöhungen, die Geburt eines Kindes oder die Gründung einer eigenen Praxis.
Vorteil ist, dass die Nachversicherungsgarantie nicht an eine weitere Gesundheitsprüfung gebunden ist und oftmals sogar auch auf eine Risikoprüfung verzichtet wird.
Bevor Sie sich als Medizinstudent oder Medizinstudentin für eine private Berufsunfähigkeitsversicherung entscheiden, sollten Sie auch drauf achten das die sog. Infektionsklausel Vertragsbestandteil ist.
Nicht jeder BU-Versicherer bietet sie uneingeschränkt an. Sie hat zum Inhalt, dass ein Arzt oder eine Ärztin auch dann berufsunfähig ist, wenn die zuständige Behörde nach § 31 IfSG (Infektionsschutzgesetz) ein teilweises oder vollständiges berufliches Tätigkeitsverbot erteilt hat, das eine Mindestdauer von sechs Monaten hat. Besser noch wenn die Infektionsklausel bereits auf Grundlage einer Infektionsgefahr für andere Personen bei Verstoß gegen den Hygieneplan eines staatlich anerkannten Hygienikers leistet.
Falls Sie sich später als Arzt oder Ärztin niederlassen möchten, sollte man bereits vorsorglich beim Abschluss der BU-Versicherung darauf achten, das in den Versicherungsbedingungen geregelt ist, das auf eine Umorganisation verzichtet wird bei Personen die einen akademischen Abschluss haben und oder weniger als fünf Mitarbeiter in der Praxis beschäftigen.
Berufsunfähigkeitsversicherung für Medizinstudenten: Starter Tarife
Es besteht die Möglichkeit bei einigen Versicherern als Medizinstudent/in auch einen Starter oder Einsteiger BU-Tarif abzuschließen.
Der Vorteil während dieser Startphase ist, das in der Regel innerhalb der ersten 5 Vertragsjahre der monatlich zu zahlende Beitrag um bis zu 50% reduziert ist gegenüber dem „normalen Beitrag“ und sich dann z.B. schrittweise ab dem fünften Jahr jährlich um weitere 3 bis 5 Jahre erhöht. Es gibt auch Varianten bei denen der Beitrag nicht schrittweise angehoben wird, sondern nach 5 Jahren einmalig für die restliche Vertragsdauer.
Fazit: So interessant diese Möglichkeit auch ist, so sollte man beachten, das ein Starter bzw. Einsteiger BU-Tarif im Vergleich zu einem regulären bzw. klassischen Tarif über die gesamte Vertragslaufzeit teurer ist. Dennoch kann eine Entscheidung für den Abschluss eines Starter oder Einsteiger BU-Tarif´s in Abhängigkeit der finanziellen Möglichkeiten als Medizinstudent/in sinnvoll sein.
Hinweis
Während der sog Startphase erhalten Sie als Medizinstudent/in trotz stark vergünstigter Anfangsbeiträge 100% Versicherungsschutz und somit auch auch die volle vertraglich vereinbarte BU-Rente sollte es zu einem Leistungsfall kommen.
Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Medizinstudenten
Die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung als Medizinstudent/in hängen von etlichen Faktoren ab, aber maßgeblich vom Alter, der Vertragslaufzeit, der Höhe der gewünschten Berufsunfähigkeitsrente und vom Gesundheitszustand.
Vorerkrankungen können beispielsweise den Beitrag für die Berufsunfähigkeitsversicherung erhöhen oder alternativ zu einem Ausschluss der Erkrankung vom Versicherungsschutz führen. Das gilt ebenfalls für risikoreiche Hobbies und Sportarten, die ausgeübt werden.
Grundsätzlich gibt es bei der Auswahl der Anbieter und Tarife deutliche Preisunterschiede deshalb lohnt es sich zu vergleichen.
Hier einige Beispiele:
– 20-jährige(r) Student(in) Humanmedizin, 1.000€ BU-Rente, bis zum 67. Lebensjahr: ab 27€
– 24-jährige(r) Student(in) Humanmedizin, 1.500€ BU-Rente, bis zum 67. Lebensjahr: ab 42€
– 26-jährige(r) Student(in) Humanmedizin (PJ), 2.000€ BU-Rente, bis zum 67. Lebensjahr: ab 57€
Welche Versicherer sind besonders für Medizinstudenten zu empfehlen
Wenn es um die Absicherung des Berufsunfähigkeitsrisiko geht, haben sich die nachfolgenden Versicherer auf Grund Ihrer Versicherungsbedingungen und Leistungsquote besonders für Studenten und Studentinnen der Humanmedizin aber auch für den späteren beruflichen Werdegang als Arzt und Ärztin hervorgetan und sind empfehlenswert.
Gesellschaft | Tarif |
HDI | EGO Top |
Alte Leipziger | SecurAL (BV10) |
Swiss Life | SBU,KlinikRente.BU |
Allianz | SBU (OBUU) |
LV1871 | GoldenBU (SBU) |
Nürnberger | SBU2910DP |
Fazit: Berufsunfähigkeitsversicherung für Medizinstudenten vergleichen
Ziel bei der Entscheidung für den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist es, einen leistungsstarken Versicherer zu finden, der den gewünschten Schutz jetzt als Medizinstudent und später auch als Arzt zu den besten Konditionen bietet. Dies erreichen Sie, indem Sie die Anbieter und Tarife miteinander vergleichen.
Ein unabhängiger und neutraler Vergleich erspart Ihnen viel Zeit und Arbeit bei Ihrer Suche nach der richtigen Berufsunfähigkeitsversicherung. So können Sie sich unkompliziert und schnell einen ersten Überblick verschaffen, welche Stärken und Schwächen die einzelnen BU Tarife für Medizinstudenten haben.
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